Rörstrand
Schweden
Rörstand ist die zweitälteste europäische Keramikmarke und kann in Wohnhäusern in ganz Schweden und Europa gefunden werden. Zu dem großen Vermächtnis Rörstrands zählen einige der kultigsten europäischen Keramiksammlungen, darunter Swedish Grace, Mon Amie, Ostindia, Filippa K, Carisma und Eden, entworfen von renommierten Designern wie Louise Adelborg, Marianne Westman , Signe Perssin-Melin und Monica Förster.
Das 1726 unter der Leitung des deutschen Porzellanexperten Johann Wolff gegründete Unternehmen verdankt seinen Namen dem Schloss Stockholms, wo es aufgebaut wurde. Inspiriert von China und anderen fremden Ländern wurden die ersten Produkte kobaltblau glasiert. Rörstrand war die erste Firma, die Fayence, zinnglasiertes Steingut, produzierte. Zu Beginn hatte das Unternehmen jedoch Schwierigkeiten, Profit zu machen, da im 18. Jahrhundert mehr als zwanzig Millionen chinesische Porzellanwerke nach Schweden importiert wurden.
Durch die 1740er hindurch entwickelte Rörstrand seine Markenidentität und seinen Stil weiter; schuf neue Muster, die den schwedischen Lebensstil einfingen. Dies half der Marke sich als schwedische Institution zu etablieren. Zu diesen Mustern zählten Nordstjärna und Rehnska, beide entworfen vom Architekten König Gustavs III, Jean-Erik Rehn.
In den 1770ern lieferte französisches Rokoko, das zu jener Zeit in Mode kam, Inspiration für Rörstrands erstes komplettes Tafelgedeck, Sepia. Im 19. Jahrhundert produzierte Rörstrand Steingut im englischen Stil, Knochenporzellan, Porzellan, englisches Porzellan und Majolika.
1900 erlangte Rörstrand mit Alf Wallanders Tafelgedeck und Urnen im Jugendstil internationalen Ruhm bei der Weltausstellung in Paris. Die Textilkünstlerin und Designerin Louise Adelborg (1885 - 1971) schloss sich 1915 Rörstrand an. Ihr erster Erfolg war die mit Weizenähren verzierte Vase (1923). Das zeitlose Design wurde später für Schwedens nationales Tischgedeck, später bekannt als Swedish Grace, auf der Stockholmer Ausstellung 1930 verwendet.
1976 feierte Rörstrand sein 250jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsausstellung und dem neuen Service Sylvia. Im selben Jahr eröffnete das Rörstrand Museum in Lidköping, das eine Sammlung von 15.000 Objekten von Rörstrands reicher Geschichte beheimatet. 1991 entwarf Karin Björqvist ein offizielles Tafelservice für das zum neunzigjährigen Jubiläum des Nobelpreises gehaltene Banquet.
1990 erwarb die finnische Hackmann-Gruppe das Unternehmen. 2007 kaufte Fiskars Sweden die Firma und besitzt und leitet sie noch heute.
Während der letzten 250 Jahre arbeiteten viele talentierte Keramiker und Maler für Rörstrand, darunter Hertha Bengtson, die viel geliebte Klassiker wie Blå Eld und Koka Blå entwarf; Marianne Westman, auch bekannt als „die Mutter des Porzellans”, die Bestseller wie Mon Amie, Picknick und My Garden entwarf; Olle Alberius; Inger Persson; Carl-Harry Stålhane; Gunnar Nylund und Isaac Grünewald, unter anderen.
* Abbildungen mit freundlicher Genehmigung von Rörstrand