Gerrit Thomas Rietveld
Der niederländische Designer und Architekt Gerrit Thomas Rietveld wurde 1881 in Utrecht geboren. Er fing schon als Kind an bei seinem Vater in der Werkstatt mitzuarbeiten und war von 1906 bis 1911 für den Utrechter Juwelier C. J. Begeer als Zeichner tätig. Von 1904 bis 1908 absolvierte er an der Kunstindustrieel Onderwijs der Vereeniging of the Museum van Kunstnijverheid in Utrecht Abendkurse in Zeichnen und Ornamentierung. Um das Jahr 1906 besuchte er auch Kurse des Architekten P. J. C. Klaarhamer.
1917 gründete Rietveld ein Möbelstudio in Utrecht. Von Anfang an wurde er mit der De Stijl Bewegung und ihren Stars wie Piet Mondrian und Theo van Doesburg in Verbindung gebracht. Seine Arbeiten, die er von 1918 an aufnahm, spiegelten die künstlerischen Ideale der Gruppe wider. Mit der Verwendung von Schwarz, Weiß, Grau und Grundfarben, verwandelte er Objekte und Gebäude in abstrakte Kompositionen, die von Linien und ebenen Flächen gekennzeichnet waren. Seine zwei bekanntesten Entwürfe aus dieser Zeit waren der Red-Blue Chair von 1918, der ursprünglich unbemalt war und dessen kolorierte Version 1923 herauskam und das Rietveld Schröder Haus von 1924. Von 1919 an trug er außerdem zum Magazin De Stijl: Maandblad voor nieuwe Kunst, wetenschap en Kultur bei und führte die Mitarbeit bis zum Ende der Publikation 1931 fort. Die Kontakte, die er dort knüpfen konnte, verhalfen ihm dazu, seine Arbeiten international bekannt zu machen. In den späten 20er, sowie in den 30er Jahren konzentrierte er sich auf Architektur und massenproduzierte Möbel. Er distanzierte sich im Laufe der 30er von De Stijl und konzentrierte sich mehr auf experimentelle Arbeiten und dem Erforschen von Materialien. Von 1930 bis 1955 war er mit der Renovierung mehrerer Läden der niederländischen Firma Metz & Co. beauftragt, die seine Möbel - darunter den kultigen Zig-Zag Chair von 1932 - produzierte. In den 50er Jahren begann er mit der Gestaltung von Ausstellungen und Ausstellungsflächen, darunter auch der niederländische Pavillon für die Biennale in Venedig (1954).
Im Jahr 1961 tat er sich mit den Architekten Johan van Dillen und J. van Tricht zusammen. Sein letzter Auftrag ging von 1962 bis 1973 und wurde ihm für die Gestaltung des Vincent van Gogh Museums in Amsterdam erteilt. Rietveld verstarb 1964. Seine Mitarbeiter stellten das Gebäude nach seinem Tod fertig.