Die französische Künstlerin und Designerin Marina Stanimirovic wurde 1988 in der Stadt Colombes geboren, die nordwestlich von Paris liegt. Ihre Ausbildung begann sie zunächst mit einem Grundstudium in angewandter Kunst am Lycée Saint Genevieve in Paris, um sich anschließend in ihrem Fachabitur (BMA) am Ecole Boulle, Lycée Nicolas Flamel auf Schmuckdesign zu spezialisieren. Danach zog sie für einen Bachelor in Schmuckkunst am Berufsausbildungszentrum SEPR nach Lyon. 2011 wurde Stanimirovic am Royal College of Art in London angenommen, wo sie schließlich 2013 ihren Abschluss in den Fächern Gold- und Silberschmiedekunst, sowie in Metallarbeit und Schmuckkunst machte. Noch im selben Jahr gründete Stanimirovic ihr Studio in London, wo sie bis 2014 arbeitete. Ende 2017 verlagerte sie ihr Studio nach Berlin.
Stanimirovics beruft sich auf eine sehr breite Definition von Schmuckdesign. Da ihr Werk immer wieder etablierte Grenzen des Mediums in Frage stellt, lassen sich die meisten ihrer Arbeiten wohl am besten als tragbares Design oder Kunst beschreiben. Die Designerin selbst bezeichnet ihre Arbeit als von einer minimalistischen Ästhetik geprägt, insbesondere in Bezug auf ihren bewussten und sorgfältigen Umgang mit Farben und Materialien, welche sie für jede Arbeit gezielt wählt. Jedoch sind in Stanimirovics Design auch explizite konzeptionelle – bisweilen sogar industrielle – Einflüsse erkennbar. Für die Flat Necklace (2015) wird eine klobige Badabdichtung in Zusammenhang mit einer feinen Messingnaht, die durch das industriell anmutende Gummi führt, zu einer ausdrucksstarken Halskette umfunktioniert. Die Halskette lässt sich aufklappen, was ihr einen unerwartet skurrilen Twist verleiht. Durch clevere wie subtile Additionen und Subtraktionen verzaubert Stanimirovic ganz gewöhnliche Materialien in elegante, tragbare Kunstwerke; gut durchdacht spielen diese mit den Erwartungen des Betrachters und erweitern so seinen Horizont für das, was Schmuck sein kann. Die Designerin gestaltet und entwickelt tragbare Objekte wie auch Skulpturen und Sound, ohne in ihrem Vorgehen jemals zwischen diesen verschiedenen Medien zu unterscheiden.
Stanimirovics Arbeiten wurden unter anderem bereits auf der London Design Week und im Southbank Center in London (2013), während der Milan Design Week (2014), im Musée des Arts Décoratifs in Paris (2015) und im Victoria and Albert Museum in London (2015) ausgestellt. Außerdem stellte sie in ganz Europa Soundarbeiten aus und arbeitete für diverse Kulturfestivals und -institutionen, unter anderem für die Canterbury Christ Church University (2017).