Eine Weltklasse Glas-Ausstellung in München
Murano. Milano. Venezia. Glas.
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A vase from Dino Martens’ Oriente series, c. 1952
All photos courtesy of Die Neue Sammlung
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Vetro Pesante by Alfredo Barbini, c. 1962, included in the XXXI Biennale di Venezia
Photo © Anna Seibel
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Pesce & Tulipano by Alfredo Barbini, c. 1962, included in the XXXI Biennale di Venezia
Photo © Anna Seibel
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Siderale by Flavio Poli for Seguso Vetri d’Arte, XXVI Biennale di Venezia, 1952
Photo © Anna Seibel
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Left: Arcobaleno by Anzolo Fuga for A.Ve.M., c. 1956, XXVIII Biennale di Venezia / Right: Drawing Arcobaleno, Model No. 13333, A.Ve.M. Archives
Photo © Bildarchiv Holz, Berlin
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Left: A Colori Sovrapposti, Archimede Seguso, XXXIII Biennale di Venezia / Right: A Colori Sovrapposti, Model No. 11023, Archives of Gino Seguso
Photo © Die Neue Sammlung
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Murrine a spirali by Renato Toso for Fratelli Toso, XXXI Biennale di Venezia, 1962
Photo © Anna Seibel
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Diamantato by Ercole Barovier for Barovier & Toso,XXXIV Biennale di Venezia, 1968
Photo © Anna Seibel
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Intarsio by Ercole Barovier for Barovier & Toso, XXXI Biennale di Venezia, 1962
Photo © Anna Seibel
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Contrappunto by Antonio Da Ros for Gino Cenedese, XXX Biennale di Venezia, 1960
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Eugeneo Giada by Ercole Barovier for Barovier & Toso, XXVI Biennale di Venezia, 1952
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A fili policromi by Luigi Scarpa Croce for Cenedese, XXVII Biennale di Venezia, 1954
Aktuell zu sehen: Die Neue Sammlung in München würdigt dem Murano Glas und seiner zeitlosen Schönheit eine neue Ausstellung. Gezeigt werden über 200 atemberaubende Objekte und Zeichnungen aus der Berliner Sammlung Holz, eine der wichtigsten Privatsammlungen von Murano Glas weltweit. In der sonnendurchfluteten Rotunde der Pinakothek der Moderne scheinen sich die ausgestellten Exponate von Murano. Milano. Venezia. Glas. im Laufe des Tages vor den Augen der Zuschauer durch alternierenden Lichteinfall zu entfalten.
Die Ausstellung zeigt Werke von der Wende des 20. Jahrhunderts bis zu den frühen 1970er Jahren. Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählen die zahlreichen Meisterwerke, die zuvor im Rahmen der Triennale in Mailand und der Bienniale in Venedig präsentiert wurden, zwei internationale Ausstellungen des 20. Jahrhunderts, die zeitgenössisches Design und Kunst der Gegenwart zelebrierten. In dieser Zeitspanne setzten sich Glasfabriken wie Venini, Archimede Seguso und andere erneut für die jahrhundertealte Kunst der Glasherstellung ein. Handwerksmeister der Insel Murano arbeiteten eng mit damaligen Designern zusammen, um neue Möglichkeiten bezüglich Form und Techniken zu erkunden.
Kuratorin Dr. Xeina Riemann verrät uns: “Die Ausstellung erzählt von der Blütezeit modernen Glasdesigns, insbesondere der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Unser Anliegen war es, die Farben, Formen und Gesten dieser außergewöhnlichen Objekte ans Licht zu bringen.”
Auf die Frage, was Besucher der Ausstellung Murano. Milano. Venezia. Glas. mitnehmen werden, meint Riemann: “Wir wollten unsere Faszination mit Glas teilen und aufzeigen, was dieses Material ermöglicht und welche komplexen Herausforderungen sich dem Erzeuger stellen. Ohne die enge und intensive Zusammenarbeit zwischen außergewöhnlichen Glasherstellern und eifrigen Künstlern, die ihre Ideen verwirklichen wollten, wären diese Stücke nie realisiert worden. Die Insel Murano ist ein wahrlich besonderer Ort, an dem Tradition und Wissen noch als schutzbedürftige Werte gelten.”
Zu den Highlights der Ausstellung zählt die Calice A Spirale aus 1895, das älteste Ausstellungsstück, das nach Riemann “die Virtuosität und den Kunstsinn aufzeigt, den die Maestri Vetrai von Generation zu Generation erlernten.” Ein weiterer Höhepunkt ist die farbenfrohe Oriente Serie (ein Favorit des Sammlers Lutz Holtz), in der “Dino Martens den Einfluss zeitgenössischer Kunst, einer abstrakten expressionistischen Bewegung, auf die frühen 1950er veranschaulichte.” Riemann verweist außerdem darauf, dass eben diese Serie auch als wichtiges Artefakt der Nachkriegszeit gilt. Ihre Farbe, Muster und Form spiegeln den neuen, schwer erkämpften Optimismus dieser Zeit wieder. Außerdem, so Riemann, „bin ich ein großer Fan von Ercole Baroviers Barbarico Serie geworden. Die dunklen, perforierten halbmatten Formen weisen eine grobkörnige Oberfläche auf, die stellenweise mit Gold versehen ist. Beim ersten Hinsehen assoziiert man diese Serie nicht mit dem Material Glas, zumindest nicht, bis die Sonne durchscheint.”
Murano. Milano. Venezia. Glas.ist in der Pinakothek der Moderne in München als Teil der Neuen Sammlung bis einschließlich 16. Oktober zu sehen. Die Ausstellung wurde kuratiert von Dr. Xenia Riemann, Dr. Josef Strasser und Assistenz-Kuratorin Nadine Engel. Mehr Informationen finden Sie hier.