Christian Dell
Der Industriedesigner, Silberschmied und Lehrer Christian Dell wurde 1893 im deutschen Offenbach geboren. Viel ist nicht bekannt über Dell, doch mehrere Quellen deuten darauf hin, dass er sich, bevor er an der Kunstgewerbeschule in Weimar studierte, in Hanau zum Silberschmied ausbilden ließ. Von 1922 bis 1925 arbeitete er als Werkmeister der Metallwerkstatt am Bauhaus in Weimar. Ihm wird eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Metallarbeiten des Bauhauses zugeschrieben. Zu dieser Zeit entwarf er außerdem Tafelgeschirr aus Kupfer und Silber.
Nach der Schließung des Bauhaus Weimar wurde Dell im Jahre 1926 zum Direktor der damals neuen Metallwerkstatt an der Frankfurter Kunstschule ernannt. Dort blieb er bis er 1933 von den Nazis entlassen wurde. Während seiner Zeit in Frankfurt begann er neben seiner Tätigkeit als Lehrer und Silberschmied eine zusätzliche Karriere als Designer von Beleuchtungen. Zu den bemerkenswerten Werken dieser Zeit zählen die Schreibtischlampen Rondella (1927 - 28) und Polo Populär (1929); beide wurden anfangs von Rondella in Oberusel und später von Bünte & Remmler in Frankfurt produziert. Andere nennenswerte Stücke sind unter anderem die Dell-Lampe Type K (1930), wie auch die Kaiser Idell Reihe der 30er Jahre, die 1936 erstmals im Katalog erschien und von der Firma Gebr. Kaiser & Co. in Neheim-Hüsten hergestellt wurde. Es ist zu bemerken, dass sehr viele der von Dell entworfenen Lampen seinen Namen enthalten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Dell in der Herstellung von Silberwaren tätig und eröffnete in Wiesbaden ein Juweliergeschäft, das von 1948 bis 1955 in Betrieb war. Er verstarb im Jahre 1974 in Wiesbaden.