Nicola Viso, Die Anbetung der Heiligen Drei Könige, Öl auf Leinwand, 18. Jh., gerahmt

Nicola Viso, (tätig 1724 - 1742)
Titel: Die Anbetung der Könige
Medium: Öl auf Leinwand
Maße: ohne Rahmen 63 x 100 cm - mit Rahmen 76,5 x 114,7 x 4,5 cm
Signiert "N. Viso. f" unten rechts.

Gutachten von Professor Giancarlo Sestieri

Vor den Ruinen der antiken Architektur steht die Jungfrau Maria in einem rot-blauen Gewand, die das Jesuskind auf einem weißen Tuch im Arm hält, beide sind durch einen goldenen Nimbus hervorgehoben. Sie empfängt die Gaben zweier heiliger Könige, die zu beiden Seiten vor sie gebracht werden, wobei die Könige mit ihren langen Mänteln von zwei Pagen unterstützt werden. Der dritte König kommt von links in einem edlen Gewand mit Turban und hält einen kostbaren goldenen Kelch in der Hand, während ein Page hinter ihm, wie bei den anderen Königen, seinen langen Mantel hält. Hinter Maria, rechts, steht Josef mit einem langen Holzstab, gekleidet in Blau und Beige, während vor ihm Diener weitere Geschenke aus einer Truhe holen. Hinter ihnen warten zwei Kamele. Auf der gegenüberliegenden Seite, wo ein hoher, verdrehter Baum als Repoussoir in den Himmel ragt, sind zwei weitere Geschenkträger mit Pferden zu erkennen, denen ein Hund vorausgeht. In der Mitte des Hintergrunds ist ein Palast zu sehen, und links in der Ferne erheben sich mehrere Berge im Licht der gelblichen Abendsonne. Laut Sestieri verstand es der Künstler, seine Fähigkeiten als Landschaftsmaler mit seiner Fähigkeit zur lockeren Figuration und seinem Festhalten an der Gattung des "architektonischen Capriccios" harmonisch zu verbinden. Er kann als indirekter Fortsetzer der Werke von Viviano Codazzi (1604-1670) und Domenico Gargiulo (1609/10-um 1675) aus dem 17. Jahrhundert gesehen werden, die einen Eckpfeiler dieser besonderen Gattung darstellen.