Hvidt & Mølgaard war eine in Kopenhagen ansässige dänische Design- und Architekturfirma, die von 1944 bis 2009 existierte. Das von Peter Hvidt (1916-1986) und Orla Mølgaard-Nielsen (1907-1993) gegründete Unternehmen wurde zum Vorreiter innerhalb des dänischen Möbeldesigns und der industriellen Fertigung, da sie Möbel entwarfen, die leicht in Serie produziert und kostengünstig transportiert werden konnten.
Der dänische Architekt und Designer Orla Mølgaard-Nielsen wurde 1907 geboren. Seine Ausbildungsjahre verbrachte er in Kopenhagen. Er studierte an der technischen Hochschule in Aalborg (Abschluss 1924) und an der Art and Crafts School des Design Museums (Abschluss 1928). Anschließend studierte er Möbeldesign von 1931 bis 1934 an der Königlich Dänischen Kunstakademie unter dem dänischen Meister Kaare Klint (1888-1954).
Der dänische Architekt und Designer Peter Hvidt wurde 1916 in Kopenhagen geboren. Er studierte Architektur und Möbelbau an der School of Arts and Crafts in Kopenhagen. Anschließend arbeitete er bei unterschiedlichen Designbüros bevor er 1942 sein eigenes Studio gründete. Von 1942 bis 1945 unterrichtete Hvidt an der School of Arts and Crafts. 1944 entwarf Hvidt den Portex Stuhl, einen von Dänemarks ersten stapelbaren Stühlen. Hvidt, dessen Designästhetik während der 1940er als traditionell charakterisiert wurde, stellte regelmäßig bei den Ausstellungen der Gilde der Schreinerei aus, sowohl als Designer als auch als Architekt. Er arbeitete außerdem gemeinsam mit dem Beleuchtungshersteller Le Klint an einer Vielzahl an Leuchtendesigns.
1944 gründeten die beiden gemeinsam das Hvidt & Mølgaard Studio, welches sie zusammen bis 1975 betrieben. Während dieser Zeit entwarf das Duo Designs für Fritz Hansen, France & Søn und Søborg Møbelfabrik. 1950 designte das Paar den AX Stuhl, welcher für beide ihre Karrieren als Industriedesigner verfestigte und eine Ikone dänischen Mid-Century Designs wurde. AX war von den Arbeiten des amerikanischen Designduos Charles and Ray Eames inspiriert und war der erste dänische Stuhl, der sowohl einen Sitz als auch eine Lehne aus gebogenen, laminierten Holz hatte. Für den Stuhl wurde eine Laminattechnologie verwendet, die von Fritz Hansen ausgeführt wurde. Das Design des Stuhls ermöglichte sowohl Massenproduktion als auch einfaches Verpacken und eröffnete damit einen erfolgreichen Markt für den weltweiten Export dänischer Möbel. Der AX Stuhl wurde schließlich von dem AX Tisch begleitet, welcher 1951 als Teil der vom Museum of Modern Art in New York unterstützten "Good Design" Ausstellung gezeigt wurde. Wie viele andere Designer der Mid-Century-Ära arbeiteten sie Leder sowie Teak und Schilfrohr in ihre Designs ein und entwarfen modulare Einheiten wie Bücherregale und Wohnzimmersets. Andere Designs des Teams sind beispielsweise der FD134 Stuhl, der FD145 Stuhl, der Gateleg Esstisch, das Minerva Sofa und der Modell 523—oder Pinwheel—Beistelltisch (alle in den 1950ern für France & Søn).
Hvidt & Mølgaard konzentrierten sich auf architektonische Projekte, die von Bürogebäuden und Fabriken, wie das Gebäude der De Danske Sukkerfabrikker in Kopenhagen (1958), bis hin zu Gemeinschaftsunterkünften in Søllerød, Hillerød und Birkerød (1962–1970) reichten. Sie waren bekannt für leichte, schlichte und klare Designs, die mit Präzision ausgeführt wurden. 1970 trat Hans Kristensen (geb. 1933) der Firma bei und half den beiden, die Lillebælts Brücke (1965-1970) und die Vejle Fjord Brücke (1975- 1980) zu entwerfen.
Sowohl Hvidt als auch Mølgaard-Nielsen gingen 1975 in den Ruhestand nachdem sie im Laufe ihrer Karrieren gemeinsam mehr als 256 Möbelstücke entworfen hatten. Hvidt starb 1986 und Mølgaard-Nielsen 1993. Hvidt wurde 1951 und 1954 bei der Mailänder Triennale mit dem Diplôme d'Honneur ausgezeichnet. Mølgaard-Nielsen nahm einen iF Product Design Award für die Safari Lampe für Nordisk Solar Compagni entgegen (1981, Christian Hvidt, Peter Hvidt & Orla Mølgaard-Nielsen). Ihre Arbeiten können im New Yorker MoMA, der National Gallery in Melbourne und dem Designmuseum Dänemark in Kopenhagen gefunden werden.
Das Unternehmen war auch nach dem Rückzug der beiden Gründer weiterhin erfolgreich und wurde von Kristensen, Peter Holsøe (geb. 1943) und Hvidts Sohn Henrik Hvidt (geb. 1945) geführt. Unter den spätere Architekturentwürfen sind unter anderem Gebäude für Nokia (1996) und DONG in Kopenhagens südlichen Hafenviertel und zwei Masterpläne für Großsanierungen in Estland. 2009 wurde das Unternehmen in Hvidt Arkitekter und Holsøe Arkitekter aufgeteilt.
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