Vitra

Deutschland

Die Schweizer Willi und Erika Fehlbaum eröffneten Vitra 1934 als Ladenbaugeschäft in der Region Basel, nahe der deutsch-schweizerischen Grenze. Während eines Besuchs in Amerika 1953 ließen sich die Fehlbaums von den innovativen Designs von Charles und Ray Eames - heute vor allem bekannt für die kultigen Stücke Eames Lounge Chair & Ottoman von 1956 - fesseln. 1957 erhielt Vitra die Lizenz, Herman Miller Möbel für den europäischen Markt zu produzieren und begann damit, die Werke Charles and Ray Eames’ sowie jene von dem heute für sein Pop Art inspiriertes Marshmallow Sofa (1956) bekannten George Nelson herzustellen.

Nach enger Zusammenarbeit mit dem finnischen Designer Verner Panton führte Vitra 1967 den Panton Chair ein, der bereits 1959/60 konzipiert wurde. Das Design wurde zu einem modernistischen Meilenstein, denn es war der erste, komplett aus Kunststoff bestehende, stapelbare Kragstuhl, der an einem Stück gefertigt wurde. Vitra wurde schon bald international als Unternehmen anerkannt, welches mit talentierten, progressiven Designern zusammenarbeitet und hochqualitative, innovative Produkte bietet.

Der 1941 als erster Sohn von Willi und Erika geborene Rolf Fehlbaum wurde 1977 zum Generaldirektor von Vitra. Nach einem verheerenden Brand in den Firmenräumen Vitras in Weil am Rhein im Jahr 1981, beauftrage Rolf den britischen Architekten Nicholas Grimshaw mit dem Entwurf einer neuen Produktionshalle. Es folgten weitere architektonische Aufträge und der Vitra Campus - so der Name, unter dem die Anlage bekannt wurde - erntete großen Beifall für ihre konzeptionell in die umgebende Landschaft und Wohngebiete eingebetteten zeitgenössischen Gebäude. Der Architekt Frank Gehry entwarf 1989 das erste öffentlich zugängliche Gebäude, das Vitra Design Museum, um Rolfs stetig wachsende, weltgrößte Stuhlsammlung unterzubringen. Weitere Gebäude auf dem Campus wurden von den hoch geschätzten Architekten Tadao Ando (Konferenzpavillon ,1993), Zaha Hadid (Feuerwehrhaus, 1993), Alvaro Siza (Fabrikgebäude, 1994) und Herzog & de Meuron (VitraHaus, 2010) entworfen.

Nach 30 Jahren wurde die Zusammenarbeit Vitras mit Herman Miller in gegenseitigem Einvernehmen beendet. Vitra erhielt jedoch die Rechte an Entwürfen von Charles und Ray Eames und George Nelson für Europa und den Mittleren Osten. Seit sechs Jahrzehnten produziert Vitra Möbel erster Klasse von ikonischen und international berühmten Designern und Architekten. Andere berühmte Designs in Vitras Sammlung sind unter anderem Isamu Noguchis Noguchi Table von 1939, Shiro Kuramatas How High the Moon Chair von 1986, Borek Sípeks Ota Otanek Chair von 1988, Philipp Starcks Louis XX Stacking Chair aus dem Jahr 1992 und zahlreiche Muster und Textilien von Alexander Girard. Vitra hat außerdem zahlreiche Preise gewonnen, wie den Lucky Strike Designer Award 1994 und die Stücke Vitras finden sich in Designmuseen auf der ganzen Welt wieder, wie dem Tate Modern und dem Designmuseum in London, dem Museum of Modern Art in New York und selbstverständlich dem Vitra Design Museum in Weil am Rhein zu finden. 

 

* Bilder mit freundlicher Genehmigung von Vitra