Italienischer Künstler, Verkündigung im Renaissance-Stil, Tempera auf vergoldeter Holzplatte

Diese italienische Temperamalerei auf vergoldetem Holz mit Goldgrund ist ein toskanisches religiöses Kunstwerk im Stil der späten Renaissance und frühen Gotik. Die Szene stellt den Besuch des Erzengels Gabriel bei der Jungfrau Maria dar, der ihr ankündigt, dass sie die Mutter Gottes sein wird. Oben befindet sich ein bemaltes Rondell (Tondo) mit der Figur eines segnenden Gottes und einem Opferlamm.
Die Figuren des Engels Gabriel, der Jungfrau und des segnenden Vaters auf goldenem Grund betonen die gotische Linie des reich und tief geschnitzten Rahmens, der architektonische Elemente wie Säulen, Kapitelle und ein verziertes Tympanon aufweist. Der fein geschnitzte und mit Intarsien versehene architektonische Rahmen ist ebenfalls mit Blattgold vergoldet.
Bei diesem Gemälde auf Holzplatte handelt es sich wahrscheinlich um einen Teil eines vollständigen Altarbildes, denn die natürliche Komposition der Szene - zwei parallele Figuren, die oft elegant gekleidet sind - wurde häufig für die Dekoration eines Diptychons oder Tympaneums (verzierter Bogen über einem Portal) verwendet, die in verschiedenen Formen und Größen handgefertigt und für private und öffentliche Andachten verwendet wurden.
Die religiöse Szene spielt in einer Loggia aus Säulen und Bögen, der Engel erscheint Maria, während sie liest. Gabriel ist im Profil dargestellt, seine reich bemalten Flügel ragen durch den Säulengang, ihre oberen Spitzen markieren die Mitte des Bildes. Die Taube oben rechts steht symbolisch für den Heiligen Geist.
Die Figuren der Jungfrau Maria und des Erzengels Gabriel, die für Reinheit und Anmut stehen, waren beliebte Motive vieler Maler wie Duccio di Buoninsegna, Giotto, Sandro Botticelli, Leonardo da Vinci, Beato Angelico und anderer.
Durch die Eleganz der Linienführung und des Rhythmus, die exquisiten Details der Kostüme, der Umgebung und der Symbole sowie die zerbrechliche Stimmung der Teilnehmer des heiligen Ereignisses ist die Verkündigung ein herausragendes Meisterwerk in der Geschichte der lyrischen Kunst.
Dieses wunderbare Temperagemälde verbindet den internationalen gotischen Stil mit den zeitgenössischen florentinischen Malerei-Trends der Renaissance. Der Goldgrund wird in diesem Gemälde sowohl für den Hintergrund als auch für den Heiligenschein und den Rahmen verwendet.
Der Begriff "Goldgrund" bezieht sich in der Regel auf religiöse Tafelbilder, die im Spätmittelalter in Italien entstanden. Die große Mehrheit dieser Kunstwerke stammt aus Italien. Die beiden größten Zentren der Produktion waren Florenz und Siena.
Gold hat wie keine andere Farbe die Fähigkeit, ein warmes, glühendes Licht auszustrahlen. Und im Schein einer flackernden Kerzenflamme schimmert Gold besonders lebendig.
Maße: H.123, B.102, T. 5 cm