Emilio Pemjean, Modern Black and White Bauen IIII, 2013, Fotografie

"BAUEN III", 2013 Emilio Penjeam Immeubles -Villa. Le Corbusier. Kein bestimmter Ort, nicht gebaut, 1922-1929. 140 x 140 cm, gedruckt mit mineralischer Pigmenttinte, Baumwollpapier Hahnemühle Photo rag, Holzrahmen und Glas. Limitierte Auflage von 5 Drucken und 2 für den Autor. Das Projekt ist eine Reflexion über den Aktionskreis, der sich zwischen dem Menschen und dem räumlichen System, das ihn umgibt, abspielt, über Beziehungen oder Interaktionen zwischen dem Subjekt und dem besetzten und gebauten Raum. Der häusliche Raum, der Schutzraum, das Zentrum der Welt bildet einen Resonanzboden. "Bauen" untersucht diesen Resonanzboden, an dem die räumliche Struktur und ihre Bewohner interagieren und sich gegenseitig transformieren, es rekonstruiert Räume, Orte der Reflexion, gebaute oder zerstörte Utopien, Orte, die die Autoren und die Zeit definieren. Architekturen (mit der Fähigkeit, als wahrhaftig verstanden zu werden, aber nicht mehr zu existieren oder jemals existiert zu haben) wurden nach einem maßstabsgetreuen Modell konstruiert und in wesentliche Bereiche verwandelt, die diese "Codes" des Lebens bilden. Der Unterschlupf des Denkers (Bauen 1), das Haus des neuen Menschen (Bauen 2 + 3), das Haus des Arbeiters (Bauen 4), das Atelier des Künstlers, das um seine Objekte herum gebaut wurde (Bauen 5), das Landhaus, in dem der Diktator sein Leben und das der anderen organisiert (Bauen 6 + 7), das Haus für ein kinderloses Paar (Bauen 8 + 9) sind sowohl vergangene, gegenwärtige als auch zukünftige Zeit; Orte der Erinnerung, an denen andere uns erkennen können, des Spiels und des Schreckens, aber auch Utopien, die zu bauen und in die Welt zu projizieren möglich ist. Jedes verwendete Repräsentationssystem oder Werkzeug (das verschiedene Disziplinen miteinander verbindet) ermöglicht eine andere Herangehensweise an das Projekt: Das Phantom, das Simulakrum einer nicht gebauten (oder zerstörten) Architektur ist durch den fotografischen Prozess und die postvideografischen Konstruktionsmodelle präsent. Die Fotografie gibt aufgrund ihrer Zweidimensionalität und kollektiven Beobachtung die traditionelle dokumentarische Darstellung eines Mechanismus auf, der in der Lage ist, die Wahrheit zu erfassen, und bringt Zweifel an dem auf, was man sieht und naiv als real akzeptiert. Das Video führt den Zeitfaktor aus der Bewegung der Sonne ein, verändert den phänomenologischen Raum, verbindet das Individuelle und das Universelle, die Vergangenheit und die Zukunft. Modelle aus einer dreidimensionalen Darstellung werden zu "Ersatzaussagen" für Erfahrungen aus erster Hand (die die Gewissheit unserer Weltanschauung in Frage stellen) und zu Lebensräumen und Konstruktionen des Denkens. Die Skalierung des Objekts, seine Reduktion ermöglicht eine andere Herangehensweise, bei der das Ganze der Kenntnis der Beteiligten vorausgeht und bei der die Wahrnehmung von der Intimität und Intensität ausgeht, die Nähe erzeugt, so wie ein Voyeur, der versucht, etwas mehr zu finden, als das Loch, durch das er schaut, zu sehen erlaubt. Unser Leben ist um wesentliche Meilensteine herum organisiert, um erhabene und unvergessliche Ereignisse, die unsere Zeit und die der anderen prägen. Der Rest (die meisten unserer Leben) sind Zwischenzeiten, fade, unscharfe Momente in unserem Gedächtnis, im Allgemeinen vernachlässigt, manchmal trivial und gleichgültig. Das Projekt bewertet diese Zwischenzeiten (die zwischen zwei Ereignissen liegen), die sich in einem instabilen Gleichgewicht befinden, in dem jeden Moment etwas passieren kann, das sie verändert und unsterblich macht. Es sind unsichtbare Momente, blind für die Zukunft, Angst, Furcht und angespanntes Warten auf das Unerwartete, aber auch der Verheißung und Hoffnung, das wiederzuerlangen, was die Zeit in die Vergessenheit verbannt hat.