Sophie Dries

Paris, Frankreich

Die französische Architektin und Designerin Sophie Dries (geboren 1986) studierte ab dem Jahr 2004 zunächst zeitgenössische Kunstberatung am L’Ecole du Louvre. Darauf folgte 2009 erst ein Master in Architektur an der ENSA Paris-Malaquais (der staatlichen Architekturschule in Paris) und dann 2010 ein Master in Furniture and Interior Design an der Aalto University in Helsinki. Dries arbeitete außerdem im Bereich Ausstellungsgestaltung für das renommierte Musée d'Orsay in Paris und als Projektmanagerin für diverse Privatimmobilien in St. Tropez, München und Paris. 2014 gründet sie schließlich ihr gleichnamiges Studio Sophie Dries Architect.

Dries arbeitete in Paris bereits mit zahlreichen Agenturen für Architektur und luxuriöse Inneneinrichtungen zusammen, unter anderem das Ateliers Jean Nouvel, Pierre Yoganovitch und Christian Liaigre. Im Jahr 2015 war sie Teil des Ausschusses der Danish Art Foundation, welcher sich einem Residency-Programm für Architekten widmet und von der Utzon Foundation im dänischen Aalborg geleitet wird. Dries arbeitet im Bereich des Designs und der Innenarchitektur —etablierte Grenzen zwischen Architektur, Interior und Produktdesign scheinen ihr völlig fremd. Erst 2017 arbeitete sie für einen Auftrag der Filmemacherin und Künstlerin Zoë Le Ber an ihrem Appartement über dem Hotel Particulier d’Aligre im Pariser Zentrum. Ihr interdisziplinärer Ansatz kam hier zur vollen Geltung —in minutiösen, detaillierten Wohnwelten, die Hintergrund und Lebensstil der Kundin perfekt widerspiegeln.

Es ist eigentlich unmöglich, die Ästhetik der Designerin anhand gängiger Kategorien zu definieren, da Dries Wiederholungen oder einen einheitlichen Stil bewusst vermeidet. Für ihre Projekte passt sie sich vielmehr auf die besonderen Gegebenheiten wie die jeweilige Umgebung und vorhandene Materialien an. Dennoch zieht sich ein roter Faden durch Dries’ Arbeit, welche man als traditionsbewusst mit Drehmoment beschreiben könnte. Obwohl sie sehr oft mit authentischen und traditionellen Materialien wie Keramik, Marmor oder Holz arbeitet, gibt es bei jedem ihrer Projekte ein Überraschungsmoment —ein Element, das mit dem jeweiligen Material bricht. Ihre Kollektion unterschiedlicher Gefäße aus Keramik, Kies, Kupfer und Messing mit dem Titel Traces (2016-2017) trägt im wahrsten Sinne des Wortes die Handschrift der Designerin, da die Keramikelemente zu einem großen Teil per Hand mit aufwendigen und detailreichen Oberflächenstrukturen versehen wurden. Traces wurde 2016 auf der Milan Design Week vorgestellt und auch die Galerie Le Paradox in Paris zeigte eine Auswahl der Serie. Darüber hinaus stellte Dries ihre Arbeiten im Jahr 2016 auf der Pad London und während der Paris Design Week aus; 2017 folgten unter anderem die New York Collective Fair, The Impermanent Collection in Brüssel, die Salone del Mobile in Mailand und das Château de Ste Colombe en Auxois.