Carl Thore

Schweden

Sigurd 'Carl Thore' Lindkvist wurde 1916 in Åmål, Schweden, geboren. Bevor Lindkvist 1961 Vertriebsleiter und leitender Beleuchtungsdesigner bei Granhaga Metallindustri AB wurde, arbeitete er für die Beleuchtungsfirma Luko. Es scheint, als hätte Lindkvist sein Pseudonym Carl Thone entwickelt, als er seine Leuchten einem Kunden präsentierte. Da er die Tatsache, dass er selbst der Designer war, vor dem Kunden geheim halten wollte, verwendete Lindkvist stattdessen seine anderen beiden Vornamen. Ab da wurden die Lampen mit ‘Carl Thore Design’ bezeichnet. Lindkvist blieb bei dem Unternehmen bis er 1981 in Rente ging.

In der Nachkriegszeit suchten skandinavische Designer und Architekten nach neuen Wegen Licht zu entschärfen und umzuleiten. Lindkvist gehört zu den Designern, die minimalistische, skulpturhafte Space Age Tischlampen, Wandlampen und Hängeleuchten—meistens aus Kupfer, Aluminium, buntem Glas und Plastik—herstellten. Ähnlich Poul Henningsens PH Lampen Serie (ab 1925) für Louis Poulsen, entwarf Lindquist eine Reihe geschichteter Lampenschirme—offiziell als konzentrische, parabelförmige Hauben bekannt— um das Licht gleichmäßig zu verteilen während die Glühlampe verdeckt bleibt. Seine 1960er Trava Lampe lässt sich mit "Stapel" übersetzen und ist demnach passend benannt. Dieser blendfreie Ansatz eignete sich perfekt zur Abschwächung der grellen, blendenden Glühlampen der damaligen Zeit.

Heute ist die Trava Lampe das beliebteste und am weitesten verbreitete Carl Thone Lampendesign Lindkvists und zusätzlich sein bekanntestes. Die Lampe kann in unterschiedlichen Formen gefunden werden, da sie in zahlreichen Stil- Größen- und Farbvariationen hergestellt wurde. Hauptsächlich wurde sie in Schweden durch die Einrichtungsläden der Konsumgenossenschaft verkauft, aber sie wurde auch nach Dänemark, das Vereinigte Königreich, die Niederlande und sogar Südafrika exportiert.

In letzter Zeit wird die Produktion der Carl Thore Designs häufig fälschlicherweise Fog & Mørup, einem dänischen Hersteller moderner Beleuchtung, zugeschrieben. Der Grund ist wahrscheinlich, dass sich Lindkvists Designs eindeutig auf die Nova Hängelampe (1963) des Chefdesigners von Fog & Mørup, Jo Hammerborg (1920-1982), beziehen.

Lindkvists Todesdatum ist unbekannt, ebenso wie seine anderen Designs für Granhaga.