Luis Ramírez

Havana, Kuba

Der kubanische Designer Luis Ramírez wurde 1968 in Havanna geboren. Zwischen 1986 und 1991 studierte er Industriedesign am Higher Institute of Industrial Design (ISDI) in Havanna und erhielt einen Abschluss mit Auszeichnung. Seit den 1990ern konzentriert er sich auf Möbel-, Keramik- und Innenarchitekturprojekte, darunter das Design aller Möbel für mehrere große Hotels in Alt-Havanna, wie das gepriesene Hotel Santa Isabel (1996), Hotel Palacio O'Farrill Havana (1998), Hotel San Miguel (1999) und Hotel Santander (2000). Im Jahr 2000 wurde Ramírez Vizepräsident der Caguayo Foundation for Monumental and Applied Arts, die kubanische Kunst und Design im In- und Ausland fördert. Im Jahr 2005 gründete er gemeinsam mit dem kubanischen Designer Miguel Garcés das zeitgenössische Möbelstudio Dekuba in Havanna. Ramírez entwirft sowohl selbstständig als auch in Zusammenarbeit mit Dekuba.

Weitere bemerkenswerte Projekte sind Tropics (1993), eine Teekanne aus Keramik mit Zitruspresse, begleitet von einer Reihe Tassen (nominiert von Designboom für den internationalen Wettbewerb Ceramics for Breakfast 2007), sowie eine Porzellansammlung, bestehend aus Vasen, Kerzenständern, Trinkwaren und anderen Gefäßen für Sargadelos, eine bekannte Porzellanmarke mit Sitz in Galizien, Spanien (2013). Mehrere Stücke aus dieser Serie balancieren auf spitzen Böden, sodass sie sich drehen können. Neben seinen zeitgenössischen Möbeln, Objekten und Interieurs entwirft Ramírez auch Stilmöbel und Interieurs für große, staatlich organisierte Restaurierungsprojekte mit besonderem Schwerpunkt auf dem kubanischen Kolonialstil. Seine Arbeit ist stark forschungsorientiert und ist von sozialen, historischen und ökologischen Zusammenhängen, sowie durch Materialverfügbarkeit angeregt. „Meine Arbeit zeichnet sich durch einen schlüssigen Dialog zwischen Form und Funktion aus, der auf einfachste und kreativste Weise zustande kommt“, beschreibt Ramírez seinen Ansatz.

Neben seinen Designprojekten hat Ramírez im Laufe der Jahre immer wieder auf Konferenzen, in Galerien und Schulen innerhalb und außerhalb Kubas gesprochen. Durch sein Werk und seine Öffentlichkeitsarbeit will er das Bewusstsein für die umfangreiche Bedeutung von Design und dessen mögliche Auswirkungen auf unserem Alltag schärfen. In diesem Sinne hat er seine Arbeiten bei zahlreichen Gelegenheiten präsentiert. Zu den Ausstellungen zählen 12x2, die Dekuba Stühle sowohl im Museum der Schönen Künste in Havanna als auch in der Lounge Triveneto del Mobile in Padua, Italien (2005) zeigte; Handled with Care: Contemporary Ceramic Works, eine Gruppenausstellung von Designboom für das London Design Festival (2007), die Iberoamerikanische Design Biennale (BID) in Madrid (2008 und 2014) und Signs of Life im Wilfredo Lam Center of Contemporary Art in Havanna (2013).

Ramírez wurde auch mehrfach mit dem National Industrial Design Award (1991, 1993 und 2014) für seine Keramiken Coral, Tropics und Synthesis & Symbiosis ausgezeichnet.

Er lebt und arbeitet in Havanna.