Le Corbusier

Le Corbusier war ein Architekt, Stadplaner, Maler, Autor, Designer und Theoretiker, der als Charles-Édouard Jeanneret 1887 in der Schweiz geboren wurde und hauptsächlich in Frankreich lebte und arbeitete. Im Jahr 1900 begann er an der École d’Art in La Chaux-de-Fonds in der Schweiz sein Studium zum Graveur und Goldschmied; vier Jahre später verlängerte er seine Studienzeit, um das Studium der Architektur aufzunehmen.

In frühen Jahren wurde er von Lehrern wie Auguste Perret, Jose Hoffman und Architekt Peter Behrens beeinflusst. Während des Ersten Weltkrieges unterrichtete Le Corbusier an seiner alten Schule in La Chaux-de-Fonds. Nach dem Krieg kehrte er nach Paris zurück und arbeitete an konkreten Bauten für die Regierung, während er den Großteil seiner Energie auf die Malerei richtete.

1919 gründeten Le Corbusier und der Maler Amédée Ozenfant - beide Mitbegründer der puristischen Bewegung - das Kunstmagazin L’Esprit Nouveau. Das Pseudonym Le Corbusiers wurde mit der ersten Ausgabe übernommen. Das Magazin zeigte Le Corbusiers Ideen von moderner Architektur, die auf seiner Philosophie von Harmonie und Proportionen beruhte. 1922 eröffneten er und sein Cousin Pierre Jeanneretein Studio in Paris. Diese Partnerschaft hielt bis 1940 stand. Die beiden begannen mit dem Entwerfen von Möbeln zu experimentieren als Charlotte Perriand 1928 in das Studio mit einstieg. In seinen Möbelentwürfen, seiner Architektur und seiner Kunst schätzte Le Corbusier elementare geometrische Formen. 1943 entwickelte er Modular, ein proportionales System, basierend auf einer Männergestalt und dem goldenen Schnitt, das dazu genutzt wurde, Proportionen in Architektur und Technologie zu bestimmen. Außerdem diente es ihm als Basis für Möbeldesign.

Angetrieben durch die Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg, suchte Le Corbusier nach wirksamen Lösungen, um vielen Menschen Obdach zu gewähren. Seine bemerkenswerteste Wohneinheit war die Unité d’Habitation in Marseille (1946 - 52). Auch war er Gründungsmitglied des Congrès International d’Architecture Moderne (CIAM). In den fünfziger Jahren bekam er die einmalige Gelegenheit, seine Vision mit der Konstruktion der neu gegründeten Hauptstadt Chandigarh, Indien, in großem Format umzusetzen.

Als führender moderner Architekt des 20. Jahrhunderts, bereitete Le Corbusier den Weg für den Internationalen Stil, der hauptsächlich mit Stahl und Stahlbeton arbeitet. Seine Gebäude wurden quer durch Mitteleuropa, Indien und Russland erbaut sowie in Nord- und Südamerika. Seine bedeutendsten Werke sind wahrscheinlich die Weissenhofsiedlung in Stuttgart (1927) und die Villa Savoye (1929 - 31). 1961 gewann er die Frank P. Brown-Medaille und die AIA Goldmedaille.  1964 erhielt die Mailänder Firma Cassina S.p.A. die weltweit alleinigen Rechte zur Herstellung seiner Möbelstücke.

Le Corbusier verstarb im August 1965.