Jean-Louis Domecq

Der französische Industriedesigner Jean-Louis Domecq (1920-1983) ist bekannt für seine Jieldé Lampen, die heute als Ikonen der französischen industriellen Kunst betrachtet werden. Wie ihr früheres Gegenstück, die Anglepoise, spielten die Jieldé Lampen eine wichtige Rolle dabei, den „Industrial" Stil in Wohneinrichtungen beliebt zu machen.

1950 entschied sich Domecq aus Frustration darüber, dass es keine belastbaren Arbeitslampen für die Werkstatt, die er zu der Zeit leitete, gab, eigene Industrielampen zu designen und zu produzieren. In der Vergangenheit führte die Tatsache, dass es keine haltbaren synthetischen Isolierungsmaterialien gab, dazu, dass die Kabel an verstellbaren Lampen schnell brachen, was zu vielen Unfällen führte. Domecq wollte etwas, das ihm erlaubte, Gelenke zu bilden ohne dass dies zu Problemen mit den elektrischen Kabeln führte. Das Resultat, bekannt als die Standard (1950), war eine belastbare Lampe aus Stahl, die in unterschiedliche Positionen gedreht und gebogen werden konnte, da die Kontakte aus Kupfer dafür sorgten, dass jedes Gelenk bis zur mechanischen Grenze gedreht werden konnte.

Die nächsten zwei Jahre verbrachte Domecq damit, das Design für die industrielle Produktion zu optimieren. 1953 gründete er Jieldé in Lyon um seine Lampen zu produzieren und zu vertreiben, sowohl als Boden- als auch als Schreibtischmodelle. Der Name des Unternehmens beruht auf der französischen Aussprache von Domecqs Initialen.

Nach Domecqs Tod 1983 übernahm seine Tochter Marie-Françoise Domecq die Firma. Unter ihrer Leitung legte das Unternehmen seinen Schwerpunkt auf den Einrichtungsmarkt. 1987 wurde die Loft Kollektion vorgestellt, die eine moderne Überarbeitung der ursprünglichen Standard war. Die einst für die professionelle Anwendung in industriellen Umgebungen gedachten Jieldé Lampen wurden in den 1990ern beliebte Designobjekte in Inneneinrichtungen. 2002 wurde das Unternehmen an Philippe Belier verkauft, der die neuen Kollektionen Signal (2006) und Augustin (2010) auf den Markt brachte. Der Tradition folgend wird auch heute noch jede Lampe individuell nummeriert.