Der niederländische modernistische Industriedesigner Herman Theodoor Jan Anthoin (H. Th. J. A.) Busquet wurde 1914 in Holland geboren. Sein Vermächtnis in minimalistischen Leuchtendesigns auf dem Vintagemarkt ist stark, trotzdem gibt es, abgesehen von ein paar kurzen und sich widersprechenden Biographien, nur wenig nachweisbare Infos über sein Leben und seine Karriere.
Um 1932 wurde Busquet zum Designdirektor des niederländischen Leuchtenherstellers Hala in Zeist. Wie Busquets Geschichte liegt auch die Geschichte Halas im Dunkeln und es ist nicht klar, ob das Unternehmen 1909 als Importeur für deutsche Glühbirnen oderunter Busquets Leitung in den dreißiger Jahren gegründet worden war. In beiden Fällen gehört Hala jedenfalls zu einer der ersten Beleuchtungsfirmen der Niederlande. Zu Zeiten der Großen Depression begann Hala mit der Produktion kostengünstiger Produkte aus Rohr und Eisen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Halas einfache und günstige Designs von der Goed Wonen Foundation geehrt, die darauf aus war, den Mangel der Nachkriegszeit in Angriff zu nehmen und die Lebensqualität durch gut designte Haushaltsartikel zu verbessern.
Busquets radikal vereinfachte Designs und ihre stimmige Relation zwischen Form und Funktion lassen darauf schließen, dass er seine Inspiration aus der De Stijl und der Bauhaus Bewegung zog. Wie auch bei Gerrit Rietveld zeigen seine Designs oft Grundfarben auf und verfügen über verstellbare und ausrichtbare, häufig verspielte, Details. Seine Pinocchio Lamp von 1954, mit schlanken, gelenkigen Beinen, die einen Tripod bilden und mit in rot, blau, gelb, grün, weiß oder schwarz bemalten Metallschirmen ist das beste Beispiel für diese Herangehensweise. Zu Busquets weiteren kultigen Designs gehören die 144 Desk Lamp (1932), die 122 Lamp (1940er) und die innovativen verstellbaren Sun Series Pendants 1955).
Busquet arbeite bis 1955 für Hala und verstarb im Jahr 1977 in Amsterdam.