Gunnar Magnússon

Reykjavik, Island

Der 1933 in Olafsfjördur im Norden Islands geborene Gunnar Magnússon ist eine Koryphäe des isländischen Designs. Nach seinem Abschluss an der Reykjavik Polytechnic im Schreinerhandwerk im Jahr 1955 arbeitete er als Tischler in Reykjavik und Kopenhagen. Danach studierte er Furniture and Interior Design an der Skolen für Brugskunst in Kopenhagen und machte 1963 einen zweiten Abschluss. Er arbeitete für einige dänische Möbelproduzenten, bevor er 1964 nach Reykjavik zurückkehrte um dort sein eigenes Studio zu eröffnen.

Verglichen mit dem Rest Skandinaviens ist isländisches Design besonders für die Reinheit seiner Formen bekannt, die Funktionalität über Ästhetik stellen. Magnussons Entwürfe spiegeln diese Ästhetik perfekt wider, so zum Beispiel sein Inka Chair für Nyvirki Ltd. (1963) und Apollo Chair für Kristján Siggeirsson (1967).

Im Laufe seiner beruflichen Laufbahn entwarf Magnússon Möbel und Inneneinrichtungen für Büros, Banken, Häuser, Schiffe und Flugzeuge. Magnússon entwarf auch den Schachtisch für das berüchtigte Spiel Bobby Fischers gegen Boris Spassky bei der Schachweltmeisterschaft 1974 in Reykjavik. Das Set wurde von Schreiner Ragnar Haraldson aus Mahagoni, Palisander und Birke hergestellt und bestand aus einem Spieltisch mit zwei Satztischen. Magnússon genehmigte danach nur zwei Reproduktionen des Sets um Geld für den Verein zu sammeln —unter seiner strengen Aufsicht.

Im Jahr 2011 widmete das Hönnunarsafn Museum of Design and Applied Art Gunnar Magnússon eine Retrospektive.



* Bilder mit freundlicher Genehmigung des Museum of Design and Applied Art.