Gaetano Sciolari

Italien

Die Beleuchtungsdesigns des italienischen Unternehmers und Designers Angelo Gaetano Sciolari sind in letzter Zeit wieder in das Rampenlicht gerückt, insbesondere da glamouröse Gegenstände aus den 1970ern eine neue Generation von Bewunderern angezogen haben. Einige gesicherte biografische Informationen zu Sciolari sind erhalten geblieben, aber angesichts seiner gegenwärtigen Beliebtheit, wären weitere Einzelheiten sehr wünschenswert.

Sciolari wurde 1927 geboren. Nachdem er einen Abschluss in Architektur erworben hat, begann er eine Ausbildung als Filmregisseur. Als sein Vater unerwartet im Jahre 1949 verstarb, zog er nach Hause zurück, um das 1892 gegründete Familienunternehmen, Sciolari Beleuchtung, weiterzuführen.

Sciolari wurde im Laufe der 1950er zum In-House-Designer für den renommierten Beleuchtungshersteller Stilnovo- gegründet vom Designer Bruno Gatti im Jahre 1946. In der Nachkriegszeit erreichten viele italienische Designfirmen, insbesondere Stilnovo, internationalen Beifall für ihre Experimente mit neuen Materialien und schlanken Silhouetten. Sciolari blieb jedoch einem etwas mehr traditionellem Stil treu, bei dem oft Opalglas, Plexiglas und Messing zum Einsatz kamen. Sein Molekularer Kronleuchter (1955), der von Stilnovo produziert wurde, bringt seine Vorliebe für die Kombination von moderner Geometrie und Materialien im Stil des Art Deco zum Ausdruck.

In den späten 1960ern gelang den Designs der Sciolari Firma mit luxuriösen Interieurs in Europa und den USA der Durchbruch. Diese Werke wurde von zahlreichen Kunstrichtungen beeinflusst, vom Kubismus hin zum Dekonstruktivismus und zum Minimalismus. Sie zeichneten sich aber stets durch eine gehobene, skulpturale und sogar futuristische Interpretation aus. So benutzte Sciolari Kristall- und Eisglas und kontrastierte hochglanzpolierte Metalle mit Satinierungen. Hinzu kam eine unkonventionelle Kombination aus Messing und Chrom.

In den 1970ern importierte Sciolari Lighting Lampen aus Amerika über Lightolier & Progress Lighting. Diese wurden in zahlreichen Sciolari Kollektionen in jährlichen Katalogen präsentiert, wie z.B. Sciolaris Geometric Serie, die Habitat Serie, die Scultura Serie und die Futura Serie (die genauen Erscheinungsdaten sind unbekannt). Daraus folgten enorme Umsätze und eine erfolgreiche Expansion des Familienunternehmens.

Viele sind der Ansicht, dass Sciolari seine besten Werke in den 1970ern produzierte, als die Designtrends sich allmählich von der strikten Moderne weg bewegten und sich einer dekorativen Ästhetik näherten, neben dem Art Deco und dem "Space Age"-Styling. Eine ähnliche Entwicklung lässt sich auch bei den Werken von Paul Evans, Francois Monnet und Verner Panton beobachten. Sciolaris bekanntestes Design aus dieser Zeit ist seine Cubic Serie, die in einer Vielzahl von Größen, Konfigurationen und Ausführungen produziert wurde.

Ebenfalls bemerkenswert ist die Tatsache, dass Sciolari der Gründer und erste Präsident des italienischen Verbands der Beleuchtungshersteller war.

Sciolari verstarb im Jahre 1994. Heutzutage erzielen seine äußerst gefragten Lampen, Hängeleuchten und Kronleuchter sehr hohe Preise unter Sammler*innen.