Christophe Delcourt

Paris, Frankreich

Der in Paris ansässige Christophe Delcourt wurde 1966 in Saint-Maur-des-Fossés in Frankreich geboren. Er ist ein autodidaktischer Designer und Architekt, bekannt für seine handgefertigten Möbel und Beleuchtungen, die für Respekt vor der Umwelt und Leidenschaft für die französische Handwerkstradition stehen.

 Delcourt begann seine Karriere mit der Schauspielerei, so schloss er 1988 sein Studium an der Schauspielschule Cours Florent in Paris ab und wechselte 1989 auf die Théâtre École du Passage in Paris. Nachdem er eine Zeit lang Entwürfe für Bühnenbilder anfertigte, entdeckte er, dass Design seine wahre Berufung ist und verließ das Theaterstudium, um eine Karriere als Designer anzustreben. Nachdem er sich ein Netzwerk aus verschiedenen Kunsthandwerkern und Möbeltischlern aufbaute, um seine eigenen Fertigkeiten zu verbessern, eröffnete er 1996 sein eigenes, gleichnamiges Studio im Herzen von Marais, dem 7. Arrondissement von Paris.
 
Delcourts Arbeiten kombinieren raue Materialien mit eleganter Linienführung und vertreten einen starken Bezug zur Natur und natürlichen Materialien, die es schaffen den Objekten Tiefe, Emotion und Wärme zu verleihen. Laut dem Designer ist „Natur das erste Element in meinem Entwurfsprozess. Wenn man genauer hinschaut, lassen sich so viele Formen in der Natur finden, die sich auf Möbeldesigns übertragen lassen – die Farben, die Texturen, die Art und Weise wie die Dinge vermischt werden können. Ich hoffe, meine Arbeit ist ein Zeugnis meiner Liebe für Materialien und meiner tiefen Bindung zur Handarbeit.“ Delcourt nähert sich jedem seiner Entwürfe als potentiell lebenslange Investition an. „Ich denke, wir sollten nicht nur mit einem Möbelstück leben, sondern mit ihm altern. Heutzutage essen, arbeiten und lieben wir auf der Couch. Wenn man also beispielsweise eine Couch entwirft, sollte man sich bewusst sein, dass sie ein wahrer Begleiter fürs Leben ist.“ Der Designer nennt dabei Legenden wie Jean Prouvé , Pierre Chareau und Jean-Michel Frank als starke Inspirationen für seine Werke.
 
Delcourt hat mit diversen Designern und Studios zusammengearbeitet, darunter das französische maison d'edition, Collection Particulière  – gegründet 2014 von Jerôme Aumont – für welche Delcourt die ROI, FOU, MAT (2014) aus Leder und Nussbaum, die WAN Hocker (2015), die PAD Beistelltische (2015) und erst kürzlich die BOS Vase (2016) und die SLO Bücherstützen (2016) entworfen hat. Außerdem hat er Möbel für Roche Bobois; für Cartiers Ausstellungsräume in Tokyo, für das Saint Regis Bal Harbour Resort in Miami sowie die Louis Vuitton Büros in Paris, Barcelona und Hong Kong designt. Weitere nennenswerte Projekte sind der NEJ Schreibtisch (2014) und der TIL Tisch (2015), die beide 2016 im Palazzo Farnese ausgestellt wurden, in dem sich die französischen Botschaft in Rom befindet.
 
Zusätzlich zu seiner Arbeit als Designer arbeitet Delcourt als Redakteur. Seine Kataloge zeigen exklusive Werke des Möbeldesigns von François Champsaur, Jean-Pierre Tortil, Tristan Auer, Laurent Nicolas und Vincent Dupont-Rougier.
 
Delcourts Designs wurden in zahlreichen angesehenen Kunstgalerien und Ausstellungsräumen weltweit gezeigt; so beispielsweise bei Ralph Pucci in den Vereinigten Staaten; der Avenue Road in Toronto, Kanada; und der Le Cadre Gallery in Hong Kong. 1999 gewann er den Designer of the Year Award von Maison & Objet.