Angelo Lelli

Italien

Der italienische Designer-Unternehmer Angelo Lelli - auch Lelii geschrieben, wie eine erhalten gebliebene Signatur verrät - gründete die innovative Beleuchtungsfirma Arredoluce im italienischen Manza ungefähr zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Zu Lelli sind nur wenige biografische Aufzeichnungen vorhanden. Aber laut mehreren Quellen, lebte er zwischen 1911 und 1979. Er war gleichwohl ein aktiver und einflussreicher Akteur des Designbooms der Nachkriegszeit in Italien und gilt heute gemeinsam mit seinen Zeitgenossen Gino Sarfatti von Arteluce und Giuseppe Ostuni von Oluce als Schlüsselfigur für Beleuchtungsdesigns der Moderne.

Vielen Quellen zufolge entwarf Lelli vor dem Zweiten Weltkrieg Lampen in seinem Keller und hatte 1946 seinen ersten Erfolg, als seine ersten drei Entwürfe in einer Publikation von Domus erschienen. Die Zeitschrift, die ursprünglich von der Designikone Gio Pontiins Leben gerufen wurde und damals unter der Leitung des italienischen Architekten Ernesto Nathan Rogers stand, bewarb wegweisende Designer*innen und Architekt*innen, die den neuen funktionalistischen Trend annahmen.

Im Jahr darauf hatte Lelli Arredoluce bereits gegründet (obwohl einige Quellen besagen, dass das Unternehmen bereits 1939 bestand). Als Leiter und interner Designer der Firma spielte Lelli eine große Rolle dabei, italienisches Design zu internationaler Anerkennung zu verhelfen. Durch Arredoluce war Lelli maßgeblich an der Produktion von hunderten künstlerischen Beleuchtungskollektionen beteiligt, die heute auf dem Vintage-Markt heiß begehrt sind.

Die avatgardistischen Kollektionen von Arredoluce umfassen Tisch- und Stehlampen sowie Leuchten und Kronleuchter, die in Zusammenarbeit mit Designgrößen wie Franco Albini, Achille und Pier Castiglioni, Vico Magistretti, Gio Ponti, Ettore SottsassMario Tedeschi und Nanda Vigo entstanden sind. Die modernen Wertvorstellungen der Firma zeigten sich in den minimalistischen Formgebungen der Lampen, die sich neuer Technologien bedienten und oftmals Gelenkarme und wendbare Schirme aufwiesen.

Das bekannteste Design Lellis für Arredoluce ist die drei-armige Modell 12128 "Triennale" Stehlampe. Laut den meisten italienischen Quellen entstand dieser Entwurf im Jahre 1947; andere Quellen setzen dies jedoch später an, ca. um 1951-53. Der Name der Lampe bezieht sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Aufmerksamkeit, der ihr auf einer frühen Triennale der Nachkriegszeit zukam. Dieses Design wurde auch von der US-amerikanischen Firma Richards-Morgenthau für Raymor Corporation produziert.

Weitere herausragende Designs Lellis sind unter anderen die Tris Stehlampe (ca. 1946), die Stella Deckenlampe (ca. 1950), die Cobra Tischlampe (ca. 1962-64) sowie die President Lampe (ca. 1970) und eine Reihe Schwachstrom-Strahler in Augen-Optik aus den 1960ern.

Die Firma Arredoluce stellte Lampen bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1979 her.